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  Freitag, den 23. Februar 2024  |  Kategorie: NaturaGart Blog

Teichgrube mit gemörtelter Abdichtung so dass eine undurchdringlihce Panzerung entsteht.

Bei den meisten Teichen ist die Folie gut sichtbar und leidet unter dem UV-Anteil des Sonnenlichtes. Bei fast allen NaturaGart-Schwimmteichen entscheiden sich die Käufer für eine Panzerung mit einer Mörtelschicht. Die Teichanlage wirkt dadurch sehr natürlich und kann mit Maschinen bearbeitet werden.

Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Möglichkeiten, einen Schwimmteich oder Pool mit einer Folie abzudichten. Neben extremen Kostenunterschieden sind einzelne Bautechniken auch mit grundsätzlichen Haltbarkeits-Risiken verbunden. Dieser Beitrag zeigt, worauf Sie achten sollten:

Verlegetechnik für Teichfolien in Teichen und Pools

In Betracht kommen folgende Verfahren:

Teichabdichtung durch Einlegen einer flächigen Folie

Das ist das einzige Verfahren, das bei einer Erdbautechnik in Betracht kommt. Dabei wird die Grube ausgehoben und die Folie wird meist über einem Vlies direkt auf den Erdboden gelegt. Praktisch alle Gartenteiche werden so gebaut, darüber hinaus aber auch größere Parkteiche, Klärbecken etc.

Die Folie wird dafür auf Maß verschweißt und in die Grube gelegt.

Im einfachsten Fall bilden sich vier Eckfalten und es entsteht die Optik eines typischen viereckigen Pools. Die meisten Gartenbesitzer wünschen heute jedoch naturnahe Formen mit Buchten und unregelmäßigen Uferverläufen. Die setzen sich unter Wasser mit unterschiedlichen Hangflächen fort. Dabei entstehen dann schwer prognostizierbare Faltenbildungen – je asymmetrischer, desto mehr.

Das von NaturaGart entwickelte Verfahren überdeckt solche Falten dann mit einer mehr oder weniger dünnen Mörtelschicht, so dass sich insgesamt wieder eine völlig glatte, faltenfreie Oberfläche ergibt. Für Schwimmteiche ist eine solche Abdichtung inzwischen der Regelfall, denn nur damit lässt sich ein Teich maschinell reinigen. Die Bautechnik bietet sich aber auch für größere Naturteiche, Feuerlöschteiche etc. an. Solche Anlagen liegen oft im öffentlichen Bereich und sind oft durch Vandalismus gefährdet. Die Foliendicke liegt meist bei 1 bis 1,5 mm.

Abdichtung typischer Pools mit einer dreidimensional verschweißten Folie

Früher wurden viele Pools gemauert oder betoniert. Oft werden ältere Pools auch undicht und müssen saniert werden. Eine weitere Option sind verschraubte Blechplatten, die ganz oder teilweise eingegraben werden.

Dickere Folien sind in der Regel Sonderanfertigungen. Das setzt voraus, dass der Pool entweder millimetergenau gebaut worden ist, oder die Baustelle muss mit entsprechender Präzision vermessen werden. Für die Fertigung wird dann ein entsprechendes Modell der Grube gebaut, in dem die Folie dann verschweißt wird. Falls diese dreidimensionale Sonderanfertigung nicht exakt passt, entstehen entweder Falten oder es treten Zugbelastungen an den Nähten auf (siehe unten). Das Verfahren ist dadurch so aufwendig und teuer, dass solche Sonderanfertigungen keinen nennenswerten Marktanteil haben.

Verkleben oder Verschweißen von Folienbahnen in Pools und Schwimmteichen

In diesen Fällen wird eine Teichfolie auf einen sehr gleichmäßigen, harten Untergrund geklebt und die einzelnen Bahnen werden miteinander verschweißt. Das Verfahren setzt also in der Regel eine betonierte Sohlplatte und betonierte Wände voraus. Im Frostbereich müssen die Wände durch Baustahl verstärkt werden, damit sie nicht brechen und ungleichmäßig nach außen gedrückt werden. Dadurch würden scharfe Kanten entstehen, die die Folie beschädigen können – zumal die Dehnungsbelastung wegen der Verklebung nur auf engstem Raum auftritt.

Im Gegensatz zu den beiden anderen Verfahren ist diese Abdichtungstechnik eine rein handwerkliche Leistung, deren Qualität zudem von kaum kontrollierbaren Rahmenbedingungen abhängt. Die Qualität der Naht hängt vom Erreichen der Verschweißtemperatur in der Naht ab – was bei Kälte und Wind nur schwer sicherzustellen ist. Andere Risiken sind Kondensat oder Verschmutzungen durch die Baustellen-Situation. Die Qualität der Abdichtung hängt also entscheidend von der „Tagesform“ und dem Ausbildungsstand des Handwerkers ab. Das kann ein entscheidender Unterschied sein zu den industriell gefertigten Foliennähten in einer klimakontrollierten Halle.

Solche Vor-Ort-Arbeiten führen zu deutlichen Mehrkosten von oft mehreren zehntausend Euro – insbesondere auch aufgrund der dafür erforderlichen Betonarbeiten. Bauweise und Temperatur während der Arbeiten können im weiteren Verlauf zu unerwünschten Dehnungsbelastungen oder Faltenbildungen führen.

Gründe für die Dehnungsbelastung von Teichfolien

Ursache ist fast immer die Bildung von Hohlräumen unter der Folie. Die können aus sehr unterschiedlichen Gründen entstehen:

Die Folie steht schon beim Bau unter Spannung

Das passiert gern, wenn Eckfalten aufgeschnitten werden, um in der Grube eine faltenfreie, dreidimensionale Anpassung vorzunehmen. Dabei wird die Falte oft als Problem gesehen, obwohl sie eigentlich die einfachste vorstellbare Lösung ist. Wer die Falte aufschneidet, löst ja kein Problem, das durch die Dreidimensionalität entsteht. Er tauscht es vielmehr gegen einen anderen Lösungsweg, der dann allerdings handwerkliche Erfahrung erfordert. Am Ende des Schnitts treffen sich weiterhin der Boden und zwei Seitenwände. Zur Lösung dieses dreidimensionalen Problems hat man im Regelfall aber nur eine zweidimensionale Folie. Beim Abdichten muss man gleichzeitig den Wasserdruck simulieren, denn was immer man da baut, steht später unter dem Druck von über einer Tonne Wasserlast pro m². Wenn diese Klebestelle nicht überall auf hartem Untergrund anliegt, wird sie später dorthin gedrückt werden – und die Dehnungs-Belastung entsteht.

Bei Heißluft-Verschweißung wird die Folie auf meist mehrere hundert Grad erwärmt. Dabei dehnt sie sich aus und wird in diesem ausgedehnten Zustand verbunden. Bei der Abkühlung zieht sie sich zusammen und kann dann vom Untergrund abheben. Das gleiche passiert, wenn die Folie an einem heißen Sommertag eingebaut wird und im Winter (im kalten Wasser) schrumpft.

Langfristig auftretende Dehnungsbelastungen

Der typische Fall sind neu angelegte Nagetiergänge unter der Folie. Die Folie kann im Laufe der Zeit in diesen Hohlraum gepresst werden und muss sich dabei dehnen. Die gleiche Problemlage entsteht, wenn Wurzeln im Laufe der Zeit dicker werden und die Folie nach oben drücken. In beiden Fällen hilft ein stabiles Vlies unter der Folie. Dadurch werden Dehnungen auf eine größere Fläche verteilt und Punktlasten vermieden.

Schematische Darstellung der Dehnung einer Teichfolie.

Links: Start-Situation, rechts: Der Boden hat sich etwas gesetzt, die Folie wird durch den Wasserdruck in den entstehenden Hohlraum gepresst. Rechts und links von der Naht wird die Folie zwangsläufig dünner und kann reißen.

Auf schlecht verdichtetem Boden können Absackungen und damit Hohlräume entstehen. Der Wasserdruck wird die Folie hineinpressen und dabei ggf. stark dehnen. Schäden können auch nach Jahren noch auftreten, wenn die Belastbarkeit durch abnehmende Elastizität geringer wird.

Solche Schrumpfungen können auch durch Weichmacherwanderungen passieren. Die Folien werden dann über die Jahre steifer und ziehen sich etwas zusammen, wenn der Teich leergepumpt wird. Bei erneuter Befüllung können dann völlig andere Lastverteilungen entstehen. Flächen sind dabei unproblematisch, in stark dreidimensionalen Ecksituationen ist das Risiko sehr viel größer. NaturaGart-Empfehlungen raten daher grundsätzlich dazu, solche Situationen zu vermeiden.

Hier finden Sie mehr über die mechanische Belastbarkeit von Teichfolien.

Risikobeurteilung von Folien-Nähten

Bei allen Folien gibt es ein Maß für die Zugfestigkeit. Damit wird die Kraft beschrieben, die man aufwenden muss, um die Folie zu zerreißen. Schon die allgemeine Lebenserfahrung bestätigt, dass diese Kraft um so größer sein muss, je dicker die Folie ist. Das hat Auswirkungen für die Nähte, denn in dem Bereich ist die Folie gedoppelt. Normalerweise verteilt sich eine Dehnungsbelastung über eine größere Fläche. Der Nahtbereich dehnt sich dann aber nicht so stark, weil die Naht doppelt (also dicker) ist. Typisch ist dann, dass das Material nicht in der Naht reißt, sondern daneben. Das passiert bei Stahl und Folie in gleicher Weise.

Schematische Darstellung der Dehnungsbelastung von Teichfolien.

Klebestellen und Falten reagieren unterschiedlich bei einer Dehnungsbelastung.

Nähte sind daher unproblematisch, wenn sie in der Fläche liegen und eine größere Fläche belastet wird. Wo starke Punktlasten auftreten, nützt auch die beste Naht nichts, denn der Schaden passiert dann neben der Naht. Da hilft auch keine größere Nahtbreite, denn dadurch muss sich das Umfeld der Naht immer stärker dehnen und das Bruchrisiko nimmt zu.

Der klassische Schadensfall sind aufgeschnittene Eckfalten, um glatte Wände zu erreichen. Wo bei den Nähten ein Bruchrisiko auftritt, wird eine Folienfalte lediglich etwas weiter aufgezogen. Falten passen sich also automatisch einer Grubenform an, Verklebungen muss man aktiv selbst anpassen.

Auswirkungen von Temperaturänderungen auf Teichfolie

Eine Verklebung vor Ort erfolgt mit einem sehr geringen Sicherheits-Spielraum. Bei Heißluft-Nähten und hohen Verarbeitungstemperaturen muss man Reserven einbauen, denn die Fügestelle wird sich beim Abkühlen zusammenziehen. Die Folien werden meist bei Temperaturen von deutlich über 200° C verschweißt. Beim Abkühlen schrumpft 1 m PVC-Folie um etwa 1 cm, PE sogar um 4 cm. Eine Eck-Anpassung liegt dann vielleicht nicht mehr auf dem Untergrund an und wird beim Einfüllen gedehnt.

Umgekehrt kann ein Einbau bei niedrigen Temperaturen dazu führen, dass sich bei späterer Ausdehnung noch Falten bilden. Aus diesem Grunde gilt eine Folienauskleidung auch dann noch als „faltenfrei verlegt“, wenn 2 cm hohe Falten zurückbleiben. Die entstehen oft durch Wärmeausdehnung in der Fläche: Bei Sonnenschein können im Tagesverlauf leicht 50°C Temperaturunterschied entstehen. Auf 100 m² Fläche wird eine PE-Folie dadurch 2 m² größer, bei PVC sind es etwa 0,5 m². Die faltenfrei verlegte und nicht mit einer Betonwand verklebte Folie wird bei Erwärmung also leicht wellig werden. Beim Füllen kriecht das Wasser von zwei Seite heran und kann dann eine kleine Rippe bilden. Das sind die rechtlich zulässigen bis zu 2 cm hohen Falten, die dann immer noch als „faltenfrei verlegt“ gelten. Den Einsatz von Reinigungsgeräten stört das aber genauso wie jede andere Falte – und man hat letztlich trotz des erheblichen Mehraufwandes nichts gewonnen.

Risikobewertung von Knickstellen im Bereich von Folienfalten

Das Verhalten der Folie wird durch einen DIN-Test für Kälte-Knickfestigkeit beschrieben. Bei Temperaturen unterhalb von -20°C dürfen sich bei Standard-Rezepturen Risse bilden. Dieser fabrikneue Wert kriecht im Laufe der Zeit Richtung Nullpunkt. Weichmacherverluste machen die Folie spröder. In der Fläche fällt das nicht auf, an Knickstellen wird die Folie dann jedoch brüchig. Den kritischen Bereich wird man für die meisten Regionen Deutschlands bei etwa -15°C ansetzen.

Diagramm der Kälte-Knickfestigkeit und verschiedener Teichfolien über die Zeit.

Vergleich der Kälte-Knickfestigkeit und der Lebenserwartung bei verschiedenen Folientypen. Je kältefester sie sind, desto später erreichen Sie z.B. die kritische Temperatur von -15°C.
A: Billig-Folie     B: Standard-Folie     C: Standard PLUS     D Premium Grün     E: Premium PLUS
(bei A-D: Annahme einer gleichen Alterungsgeschwindigkeit).

Schlechte Billig-Folien beginnen ihren Lebenszyklus bei minus 10°C – und überleben deshalb manchmal den ersten Winter nicht. Standard-Folien beginnen bei -20°C und sind meist nach etwa 10 Jahren bei Temperaturen angekommen, die im Winter regelmäßig erreicht werden. Dann brechen sie. Die NaturaGart-Folien Premium grün und Premium PLUS starten bei minus 45°C und brauchen daher viel länger, um in einen kritischen Bereich zu gelangen.

Ob Folienfalten ein Risiko sind, hängt also von der gewählten Folienqualität ab.

Das Verkleben von Falten kann ein Risiko sein

Der entscheidende Vorteil von Falten ist, dass sie bei Dehnungsbelastungen nicht brechen, sondern kleiner werden. Diesen Spielraum sollte man den Falten beim Verkleben auch lassen. Wenn im direkten Knickbereich fixiert wird, nimmt man der Falte jede Ausgleichsmöglichkeit. Wir haben mehrfach erlebt, dass solche Verklebungen unter starke Zugbelastung gekommen sind und dann die Folie zerrissen haben. Bei jeder Faltenverklebung muss man also prüfen, ob der Folie noch ein ausreichender Bewegungsspielraum bleibt.

Das Panzern der Folie löst Faltenprobleme

NaturaGart hat ein Verfahren entwickelt, bei dem eine Verbundmatte punktuell auf die Folie geklebt wird. Dabei darf die Matte nicht großflächig verklebt werden. Die Verklebung sollte sich vielmehr nach einigen Monaten ablösen und den Folienfalten die volle Beweglichkeit lassen. Die mit Mörtel gepanzerte Schicht hat dann keine Verbindung zur Folie.

Schematische Darstellung der Dehnungsbelastung von Teichfolien.

Der Boden eines gepanzerten NaturaGart-Schwimmteiches wirkt wie ein völlig natürlicher Sandboden. Man sieht keine Falten und kann Maschinen für die Reinigung einsetzen.

Sie verhindert eine Alterung durch UV-Licht und mechanische Beschädigungen und sorgt dafür, dass sich der Folienteich wie ein Betonpool mit Maschinen ganz einfach reinigen lässt.